Nach dem ich gestern im ersten Teil von Leberkäse und Blutwurz berichtet habe, ist heute die Weißwurst, das Weißbier und der Obatzda dran.
Dies sind auch wieder drei Bayrische Spezialitäten. Viele Touristen die nach Deutschland kommen informieren sich ja vorwegs und was kommt heraus?
Deutschland ist Bayern, Weißwürste und Bier – der Rest naja 🙂
Aber nun zu den Weißwürsten und dem Weißbier.
Natürlich ist dies immer am besten, wenn man ein Weißbier Frühstück mit Weißwürsten, Brezen und süßen Senf um 6 Uhr Früh macht. Es gibt nichts besseres.
Das ganze hört sich zwar pervers an und viele mögen das auch nicht, jedoch muss man es mal gemacht haben. Schön in der Früh frische Weißwürste, mit krossen Brezen einem schönen süßen Senf und zum abrunden ein Weißbier, oder auch mehrere 🙂
Eine Weißwurst ist eine Brühwurst aus feingemahlenen Kalbfleisch mit Schweinerückenspeck und Gewürzen. Da das Fleisch nicht gepökelt wird, hat sie eine grau-weiße Farbe.
Mit dem Weißbier Frühstück gibt es auch noch eine Tradition, wo die Weißwürste nur vormittags gegessen werden durften und deswegen gibt es dies heutzutage auch noch.
Früher war es nämlich so, dass es keine ordentliche Kühlung dafür gab und auch die Herstellung anders war, jedoch hat sich dies ja jetzt geändert aber trotzdem ist es noch ein Brauch in Bayern, dass die Weißwurst nur bis 12 Uhr mittags gegessen wird. Es gibt in Bayern kaum ein Restaurant oder Wirtshaus wo es nach 12 Uhr noch frische Weißwürste gibt. Klar vereinzelt wird es ein paar geben, jedoch nicht die Typischen Bayrischen Wirtshäuser.
Zum Standard gehört auch ein Bayrischer Süßer Senf, eine schöne Brezn und ein gutes Bayrisches Weißbier. Beim essen gibt es auch so manche Geschichten. Die Bayern „zuzeln“ diese aus und nicht Bayern essen diese noch schön mit Besteck, andere essen diese mit Haut.
Das Weißbier auch genannt Weizenbier, hat einen erfrischenden, nicht hopfigen Geschmack und eine leichte säuerliche Note. Die Farbe schwankt zwischen goldgelb und dunkel, je nach Sorte und Hefetrübung. Das Weißbier ist ein obergäriges Bier. Ein Weißbier wird Weißbier genannt wegen der schönen Weißen Schaumkrone ohne dieser Krone ist es kein richtiges Weißbier. Der Alkoholgehalt liegt hier bei knappen 3%, jedoch gibt es manche Brauerein in Bayern, die das Weißbier in Bockbierstärke mit einem Alkoholgehlt von über 6,0 Vol.-% anbieten und herstellen.
Da das Weißbier schon in ganz Deutschland bekannt ist und nicht nur in Bayern, kann man es mittlerweile schon überall kaufen. An jeder Tankstelle, in jedem Getränkehandel – einfach überall.
Jedoch richtig schönes Bayrisches Weißbier, kommt von kleinen Städtlichen Brauerein und nicht von den großen. Und natürlich passt zu einem Weißbier auch ein Obatzda. Aber was soll das sein?
Dies kennen vermutlich nur wenige nicht Bayern, denn dies ist eine echt typisch Bayrische Spezialität. Der Obatzda gehört auf jeden Bayrischen Brotzeitteller und in jedes Bayrische Lokal. Auch im Biergarten gehört es zum Standard. Wenn es ein Bayrisches Lokal geben sollte, der keinen Obatzda anbietet, dann ist es kein echtes Bayrisches Lokal.
Der Obatzda besteht zu 30 – 60 % aus Camembert, Frischkäse, Butter, Gewürze, Zwiebeln, Salz, Kümmel und Paprikapulver. Manche nehmen noch Rahm mit in die Rezeptliste um den Obatzda streichfähiger zu machen, sozusagen als Brotaufstrich. Jedoch ein richtig Bayrischer ist fester und lässt sich nicht so gut streichen, weil man diesen einfach so isst. Man bekommt bei vielen Brotzeittellern den Obatzda direkt auf den Teller mit extra Brot. Entweder man isst diesen pur, oder man nimmt einen Teil aufs Brot und beißt einfach ab. Ein schöner Obatzda ist rötlich, jedoch nicht zu Rot. Auch hat er keine weißen Flecken, sondern eine durchgehende leichte Rote Farbe, wenn er gut gemacht worden ist.
Der Obatzda ist eng verbunden mit Bayrischen Biergärten und von da kommt er auch her.